Sinkende Besucherzahlen und Zimmerpreise in Dubai
von Ralph LangrockSchlecht für den Standort Dubai und die dortige Hotellerie, aber gut für künftige Besucher des Emirats: Das Online Hotelbuchungsportal hotels.com hat festgestellt, dass die Hotelpreise in Dubai in einem Jahr (von März 2008 und Februar 2009) von durchschnittlich 225 Euro pro Person und Nacht auf 163 Euro gefallen sind. Hotels.com vergleicht immer die tatsächlich gezahlten Preise.
Der seit Monaten anhaltende Abwärtstrend – weniger Besucher, niedrigere Zimmerauslastung, sinkende Preise – hat die verantwortlichen Touristiker nervös gemacht. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Fremdenverkehrsbehörde DTCM die Hoteliers schriftlich aufgefordert hat, keine allgemeinen Auskünfte über die Hotelbranche der Stadt mehr an die Presse zu geben. Jeder Hotelier darf nur noch über seine eigene wirtschaftliche Situation Auskunft geben.
Die Situation der Hotellerie in Dubai war in den letzten Boom-Jahrzehnten allerdings auch rosig. Die Auslastung lag durchgehend bei 85 Prozent, obwohl ständig neue Häuser dazukamen. Die Hoteliers konnten hohe Preise verlangen, denn die Nachfrage überstieg immer die vorhandene Zimmerzahl. Nun hat die aktuelle Wirtschaftskrise mit einem Mal alles verändert. Die Stammgäste aus den wichtigen Quellmärkten Großbritannien und Russland buchen nur noch zögerlich und haben dadurch ein ungekanntes Negativgefühl aufkommen lassen.
Nur bei den deutschen Gästen ist Dubai nach wie vor sehr beliebt. Veranstalter wie TUI, Dertour oder Airtours melden sogar steigende Umsätze – was wohl auf die reduzierten Hotelpreise zurückzuführen ist. Vor allem das neue Hotel Atlantis auf der künstlichen Insel The Palm Jumeirah ist mit dem Geschäft aus Deutschland sehr zufrieden, auch wenn die ursprünglich erwarteten Zimmerpreise nicht erzielt werden können. Die Auslastung ist aber auf 60 bis 75 Prozent gestiegen.
Wie berichtet soll nun eine breit angelegte Initiative von Fremdenverkehrsamt, Fluggesellschaft Emirates, Hoteliers und Incoming-Agenturen den Tourismusmarkt wieder beleben.
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