Dubai - IDA World Congress
von Myriam AlexowitzZum ersten Mal findet in Dubai vom 7. bis 12. November 2009 der “IDA World Congress on Desalination and Water Re-use” statt. Der Kongress steht unter der Schirmherrschaft von Sheikh Mohammed Bin Rashid Al Maktoum und wurde vom TechnoPark und Economic Zones World (EZW) organisiert. 1800 Teilnehmer werden im Hotel Atlantis The Palm erwartet.
Wasser: IDA-Kongress in Dubai
Auf den ersten Blick scheint Wasser weltweit im Überfluss vorhanden zu sein. 71% der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt. Doch nur 0,3% der weltweiten Wasservorräte sind als Trinkwasser verfügbar. Das sind 3,6 Millionen Kubikkilometer von insgesamt ca. 1,38 Milliarden Kubikkilometern. Besonders in niederschlagsarmen Ländern wie in den VAE ist die Wasserversorgung ein lebenswichtiges Thema. Durch den weltweit enorm gestiegenen Wasserbedarf und der herrschenden Wasserknappheit hat sich eine Wasserkrise herausgebildet. Regierungsbeamte und Wissenschaftler suchen nach Lösungen, um dieser Krise irgendwie Herr zu werden.
Der kommende Kongress steht unter der Devise „Entsalzungsanlagen für eine bessere Welt“. Besucher und Fachleute bekommen die Möglichkeit sich ausgiebig über Umwelt-und Energiepolitik und die Auswirkungen der Meerwasserentsalzung auf der globalen Bühne zu informieren. In den fünf Tagen werden 26 Lehrveranstaltungen zu technischen Themen geboten sowie weitere 240 Veranstaltungen mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen, interaktive Sitzungen und Workshops.
Die IDA (International Desalination Association) selbst ist eine gemeinnützige Organisation, der 2000 Mitglieder aus 58 Länder angehören, darunter Wissenschaftler, Berater, Ingenieure und Forscher. Seit 2004 sind die VAE ebenfalls vollständiges Mitglied dieser Organisation. Die IDA widmet sich weltweit der Entwicklung, Förderung und dem Einsatz von Entsalzungstechnologien. Dabei geht es ebenfalls um die Wiederverwendung von Wasser sowie die Kontrolle der Wasserverschmutzung.
Noch im Jahr 2007 veröffentlicht der World Wildlife Fund (WWF) im Bericht “Making Water: Desalination option or distraction for a thirsty world” über die negativen Auswirkungen von Entsalzungsanlagen. Hierin wurden beispielsweise die erhöhten Emissionen von Treibhausgasen, Zerstörung der Küstengebiete sowie die Beschädigung natürlicher Wasserressourcen, wie die des Grundwassers angeprangert. Bisher wurde das Trinkwasser vorwiegend durch gas- oder ölbefeuerte Entsalzungsanlagen oder durch kombinierte Gas- und Dampfturbinenkraftwerke mit angeschlossener MSF-Entsalzungsanlage (Multi Stage Flash Evaporation) gewonnen.
In den letzten zwei Jahren hat sich jedoch was die Technologie und die Kosteneffizienz betrifft, die Entwicklung zum Positiven verändert. Es gibt inzwischen einige vielversprechende innovative Lösungen sowie interessante, alternative Ideen, um die Wassergewinnung möglichst umweltschonend zu gestalten. Beispielsweise gibt es umweltfreundliche, schwimmende Entsalzungsanlagen, die auf der Grundlage der Umkehrosmose funktionieren und kostengünstig mit Solarstrom betrieben werden. Das Wasser kann durch einen Filter gepresst werden und das gewonnene Salz kann sogar wiederverwertet werden. Eine weitere Innovation stammt vom Siemens-Forschungsteam. Sie haben ein Konzept zur energiearmen Entsalzungstechnologie entwickelt, bei der Salze in einem elektrischen Feld aus dem Meerwasser entfernt werden. Auch der deutsche Ultrafiltrationsspezialist inge watertechnologies AG wird auf dem IDA World Kongress sein neustes Produkt den dizzer XL 0.9 MB 60 präsentieren. Die darin enthaltene Multibore-Membran ist sowohl für die Trink-, Prozess- und Abwasseraufbereitung als auch hervorragend für Meerwasser-Entsalzungsanlagen geeignet, da er u.a. neue Haftungs- und Antifäulnis-Eigenschaften bereithält. Die Verwesung von organischen Stoffen war bisher für Membrane ein großes Problem. Ebenfalls kann die Membran sämtliche Partikel und Viren zurückhalten.
Mehr Informationen zum Kongress findet man unter www.idadesal.org.
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