Schwere Zeiten für Raucher und die Tabakindustrie in Dubai: Die VAE verschärfen ihr Anti-Tabak-Gesetz
von Myriam AlexowitzAm 6. Januar trat in den VAE ein noch strengeres Anti-Tabak-Gesetz in Kraft. Bei Nichteinhaltung drohen hohe Strafen. Unter anderem herrscht nun auch in Dubai Rauchverbot in geschlossenen, öffentlichen Gebäuden.

Rauchverbote auch in Dubai
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich mehr als 5 Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums bzw. 600.000 Menschen an den Folgen des Passivrauchens. Eine traurige Anzahl, die eigentlich nicht nötig sein müsste. Um dem entgegenzuwirken, handelte die Weltgesundheitsorganisation bei einer Vollversammlung schon am 21. Mai 2003 ein Übereinkommen zur Eindämmung des Tabakkonsums (WHO FCTC) aus. Dieser Rahmenvertrag über die öffentliche Gesundheit wurde von allen Mitgliedern der Weltgesundheitsorganisation unterzeichnet und von 168 Partnern und 26 Mitgliedstaaten ratifiziert. Am 27. Februar 2005 trat er dann in Kraft.
Die VAE gehören ebenfalls zu den Vertragsparteien und haben sich zum Ziel gesetzt, die damals vereinbarten Bedingungen nach und nach umzusetzen. Ab Mittwoch, dem 6. Januar 2010 tritt zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Tabakrauch ein verschärftes Gesetz in Kraft. Erlassen wurde das Bundesgesetz Nr. 15 von Präsident Scheich Khalifa Bin Zayed Al Nahyan.
Alle Zigarettenpackungen, die ins Land importiert werden, müssen nun abschreckende Bilder und klare Warnhinweise aufweisen, andernfalls dürfen sie im Land nicht vertrieben werden. Es gilt ein allgemeines Werbeverbot für Tabakprodukte. Auch das Sponsoring zugunsten von Tabakerzeugnissen soll verboten werden. Desweiteren gibt es ein vollständiges Verbot von Tabakanbau im Land. Coffeeshops oder Geschäfte, die bisher Tabakprodukte in Wohngebäuden oder Wohngebieten vertrieben haben, bekommen ab jetzt keine Lizenz mehr dafür. Zu den weiteren Neuerungen zählen: Rauchverbot in allen geschlossenen und öffentlichen Gebäuden, in Fahrzeugen mit Kindern unter 12 Jahren, Kultstätten und Bildungs-, Gesundheits-und Sporteinrichtungen. Ebenfalls gibt es ein Verkaufsverbot von Tabakprodukten an Jugendliche unter 18 Jahren.
Bei Zuwiderhandlungen drohen laut Gesetz hohe Geldstrafen von bis zu 1 Million Dirham (knap 190.000 Euro) und Gefängnisstrafen von mindestens zwei Jahren. Um den Prozess zu erleichtern, werden auch Beratungen und Strategien zur Rauchentwöhnung angeboten. Dr. Mahmoud Fikri, leitender Direktor im Gesundheitsministerium, hofft mit den neuen Maßregelungen, den Tabakkonsum eindämmen zu können.
Diejenigen, die aus triftigen Gründen unbedingt eine Raucherzone bzw. Ausnahmegenehmigung benötigen, können bei den zuständigen Behörden eine Lizenz beantragen. Mit der Lizenz kann dann das Rauchen in bestimmten Bereichen, in geschlossenen öffentlichen Räumen unter bestimmten Bedingungen ermöglicht werden.
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