In Dubai und den anderen VAE sind Herz-Kreislauferkrankungen die häufigste Todesursache
von Myriam AlexowitzIn den letzten Jahrzehnten stieg die Anzahl der Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen in der Golfregion weiter an. Obwohl sich die VAE bemühen Vorsorgemaßnahmen und Behandlungsmethoden stetig zu verbessern, lässt sich die Krankheit nicht eindämmen. Im Gegenteil: Die Anzahl der Neuerkrankungen steigt.
Herzprobleme: Häufigste Todesursache in den VAE
Vom 25. bis 28. Januar 2010 gab es zum Thema Herz-Kreislauferkrankungen beim Arab Health Exhibition & Congress in Dubai ausführliche aktuelle Forschungsergebnisse bezüglich Diagnostik, Therapien und Präventionsmaßnahmen. Die Konferenz wurde von Shaikh Hamdan Bin Rashid Al Maktoum mit der Dubai Gesundheitsbehörde und in Kooperation mit der europäischen Kardiologiegesellschaft organisiert.
Dr. Azan Binbrek, Vorstand der Kardiologischen Abteilung des Rashid Hospitals, sagte: “Kardiovaskuläre Erkrankungen stellen ein großes gesundheitliches Problem in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in der ganzen Golfregion dar. Die WHO schätzt, dass bis zum Jahr 2030 Herz-Kreislauf-Erkrankungen weltweit die Todesursache Nummer eins sein wird. Der größten Anstieg wird im Nahen Osten, Indien und Afrika erwartet.“ Laut Dr. Azan Binbrek erleiden in diesen Teilen der Welt, die Menschen bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall im Durchschnittsalter von 47 Jahren, verglichen mit Europa oder Nordamerika, wo das Durchschnittsalter erst bei 65 Jahren liegt. Der Vorstand Dr. Azan Binbrek der Kardiologischen Abteilung im Rashid Hospital sagte, dass es im Jahr 2009 insgesamt 1600 registrierte Herzinfarkte gegeben hatte.
Zu den wichtigsten Herz-Kreislauferkrankungen zählen die koronare Herzkrankheit (Herzinfarkt), zerebrovaskuläre Erkrankungen (Schlaganfall), Bluthochdruck, Herzinsuffizient und rheumatische Erkrankungen. Der Direktor der Dubaier Gesundheitsbehörde Qadi Saeed Al Murooshid sieht einen dringenden Handlungsbedarf, noch stärker das Bewusstsein für diese Erkrankungen in der emiratischen Bevölkerung zu schärfen. Experten meinen, es müsse noch mehr und intensivere herzbezogene Aufklärungskampagnen sowie mehr medizinische Voruntersuchungen in diesem Bereich geben. Dr. Abdullah Shehab von der Emirates Society of Cardiology sagte, dass etwa lediglich 10 Prozent der erkrankten Einwohner sich ihrer Herzkrankheit bewusst seien und entsprechend gesund leben. Rund 50 Prozent der Emiratis ist zwar ihre Herzkrankheit bekannt, aber sie versäumen es ihre Lebensweise zu ändern. Und etwa 40 Prozent sind sich ihres gesundheitlichen Problems nicht bewusst. Die Regierung und die emiratische Gesundheitsbehörde wollen vor allem nun ihren Fokus auf die Prävention richten und die Menschen dazu motivieren, ihr Gewicht zu reduzieren, sich mehr zu bewegen und das Rauchen aufzugeben.
Zwar liegen die Gründe vorwiegend im schlechten Lebensstil, doch manchmal liegen auch virale Infektionen oder genetische Faktoren vor, die den Herzmuskel schwächen. Neuer Hoffnungsträger für die emiratischen Kardiologen ist das für die VAE nun zugelassene Medikament namens Rosuvastatin. In Österreich ist es seit März 2003 und in Deutschland seit Januar 2009 im Handel. Rosuvastatin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Statine, der in der Behandlung von Fettstoffwechselstörungen als Cholesterinsenker eingesetzt wird. Es hat die Eigenschaft die Blutfette im Körper zu senken. Laut Studien profitierten besonders ältere Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko von Rosuvastatin. Das Medikament kann erste Anzeichen der Krankheit bekämpfen und soll helfen, das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt im Land zu senken.
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