Begehrte Schnapszahl: Emirates bestellt 30 weitere Boeing 777
von Jannis FrechEmirates hat auf der Luftfahrtmesse im englischen Farnborough einen Auftrag über 30 neue Boeing 777-300ER bekannt gegeben. Bereits heute ist die Airline weltweit größter Betreiber des Flugzeugtyps.

Boeing 777 von Emirates
Sie können es einfach nicht lassen. Gerade mal anderthalb Monate ist es her, dass Emirates auf der Luftfahrtmesse in Berlin einen Großauftrag für den Airbus A 380 unterzeichnete – nun schlug die Airline aus Dubai erneut zu. Auf der Luftfahrtmesse im englischen Farnborough bestellte Emirates beim amerikanischen Flugzeughersteller Boeing 30 Maschinen des Typs 777-300ER. Nach Listenpreis ein Auftrag im Wert von 9,1 Milliarden US-Dollar.
„Seit wir vor 14 Jahren unsere erste Boeing 777 ausgeliefert bekamen, hat sich das Flugzeug durch seine Zuverlässigkeit und Performance als Rückgrat unserer Flotte etabliert“, sagte Scheich Ahmed bin Saeed Al Maktoum, Chairman von Emirates. „Die Entscheidung, unsere 777-Fotte weiter auszubauen, unterstreicht unseren Plan, mit einer zukunftsfähigen Flotte unser globales Netzwerk zu erweitern.“
Emirates ist seit August 2008 der weltweit größte Betreiber des Flugzeugtyps und die einzige Fluggesellschaft, die alle Modelle der 777-Familie betreibt. 86 Maschinen des zweistrahligen Großraumjets fliegen inzwischen für die Airline, alleine 53 davon sind Flugzeuge des Typs 777-300ER. Mit der neuen Bestellung erwartet Emirates außerdem die Auslieferung von nunmehr 46 weiteren „Triple Seven“.
„Emirates hat für den Erfolg der 777 eine wichtige Rolle gespielt“, sagte Boeing-CEO Jim Albaugh. Die neue Order unterstreiche das Vertrauen der Fluggesellschaft in den Flugzeugtyp. Für den Hersteller Boeing ist der neue Auftrag offenbar allerdings ein Nullsummenspiel. Nach Berichten des Air Finance Journals ersetzt die Bestellung eine bestehende Order des Leasingunternehmens DAE Capital über 70 Boeing 737, 15 Boeing 787, zehn Boeing 777 und fünf Boeing 747-8-Frachtern aus dem Jahre 2007.
DAE Capital war in Dubai als ambitioniertes Luftfahrtleasing-Unternehmen gestartet, geriet aber durch den Zusammenbruch der Finanzmärkte und das Platzen der Immobilienblase in Dubai in Schwierigkeiten. Das Emirat als Eigentümer soll die getätigten Bestellungen deshalb an Emirates weitergegeben haben. Auch die jüngste Order über 32 zusätzliche Airbus 380 ist demnach ein Ersatz für einen Kaufvertrag der DAE Capital über 100 Airbus-Flugzeuge aus dem Jahr 2007.
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