Dubais lokale Kunstszene gedeiht im Al Quoz Industriegebiet
von Myriam AlexowitzKünstler suchen sich für die Auslebung ihrer Kreativität oft ungewöhnliche Orte, so wie auch hier in Dubais Industrieviertel Al Quoz.
Das Al Quoz Industriegebiet liegt zwischen dem Burj Dubai und der Mall of Emirates auf der Südseite der alles verbindenden Sheikh Zayed Road. Die hier vorhandenen Lagerhallen sind nicht nur günstig von der Miete, sondern bieten auch genügend Platz und hervorragende Lichtverhältnisse zum Arbeiten. Außerdem eignet sich das umgebende Gelände vortrefflich für Ausstellungen. Kein Wunder das hier viele angesagte Galerien ihren Standort gefunden haben.
Geprägt ist das Stadtviertel ansonsten von Zementfabriken, Arbeiterkolonnen und staubigen Straßen, auf denen sich tagtäglich LKW-Schlangen tummeln. Seit sich die Künstlerszene hier niedergelassen hat, wird das ansonsten triste Alltagsbild durch die neuen Bewohner und Besucher positiv und erfrischen aufgelockert. Doch nicht nur von menschlichen neuen Erscheinungsbildern, sondern auch durch attraktive Design-Häuser, Cafés und Möbelhäuser, die sich hier angesiedelt haben.
Vor drei Jahren gab es in dieser Gegend nur etwa fünf Galerien, inzwischen gibt es 17. Zu den angesagten Galerien gehören Art Sawa, Ayyam Gallery, The Shelter, B21, Flying House The Third Line und thejamjar. Letztere fördert nicht nur Künstler, sondern hat sogar einen ArtintheCity-Kunst-Bus eingerichtet, der Besucher zu den einzelnen Austellungsstätten bringt. Besucher finden hier alles zur zeitgenössischen Kunst sowie zur Musikszene. Durch die multikulturelle Bevölkerung hat sich eine faszinierende Szene mit einem einzigartigen Potential ergeben. An manchen Abenden können Gäste etwa musikalische Darbietungen von Europäern, Nordamerikanern und Arabern gemeinsam hören. Viele der Expats die hierher kommen sehen sich als Teil Dubais und wollen die Kulturszene bereichern und unterstützen. Sie sind nicht nur hier um Geld zu verdienen.
All abendlich strömen nun Dubais Einwohner in die 20 Kulturzentren, um sich Live-Performances, Filmvorführungen, Workshops oder Gruppendiskussionen anzusehen. Das Klischee von Dubai als “Plastic City” wird somit widerlegt.
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