Parole kürzer treten: DAE storniert Flugzeugbestellungen
von Jannis FrechDie Leasinggesellschaft Dubai Aerospace Enterprise (DAE) hat bei Airbus und Boeing Bestellungen über 50 Flugzeuge storniert. Die beiden Flugzeughersteller verlieren damit Aufträge im Wert von acht Milliarden US-Dollar.
Als Emirates vor kurzem wieder einmal umfangreich bei Airbus und Boeing einkaufte, machten bereits erste Gerüchte die Runde. Inzwischen ist klar: Die staatliche Leasinggesellschaft Dubai Aerospace Enterprise (DAE) ist mit ihren ambitionierten Wachstumsplänen offensichtlich an der finanziellen Realität des Emirats gescheitert. Bei den Herstellern Airbus und Boeing stornierte DAE deshalb 50 Flugzeugbestellungen im Wert von rund acht Milliarden US-Dollar.
Besonders hart trifft die Stornierung den US-amerikanischen Hersteller Boeing, bei dem DAE 15 Maschinen des Typs Boeing 787 sowie zehn Boeing 777 abbestellte. Da es sich bei den Maschinen um Großraumflugzeuge handelt, verliert Boeing Aufträge im Wert von fünf Milliarden Dollar. Bei Konkurrent Airbus strich DAE Bestellungen über 18 kleinere Airbus A 320 sowie sieben A 350-Großraumjets im Wert von insgesamt rund drei Milliarden US-Dollar. Offen ist weiterhin, ob es sich bei den jüngsten Bestellungen der Fluggesellschaft Emirates um eine indirekte Übernahme der noch verbleibenden DAE-Bestellungen handelt.
DAE Capital war in Dubai als ambitioniertes Luftfahrtleasing-Unternehmen gestartet, geriet aber durch den Zusammenbruch der Finanzmärkte und das Platzen der Immobilienblase in Dubai in Schwierigkeiten. Nach Angaben der französischen Zeitung „Les Echos“ muss das Unternehmen 2010 und 2011 Kredite im Wert von 2,5 Milliarden Dollar zurückzahlen. Ursprünglich hatte DAE über 200 Flugzeuge im Wert von fast 29 Milliarden Dollar bei Airbus und Boeing in Auftrag gegeben.
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