Neue Finanzprobleme: Weitere Staatsholding in Dubai benötigt Finanzhilfe
von Jannis FrechEin Jahr nach den Zahlungsproblemen des Mischkonzerns Dubai World ist nun erneut ein Staatsunternehmen in Schwierigkeiten geraten. Die Dubai Holding kann Schulden in Höhe von rund 12 Milliarden nicht mehr ohne fremde Hilfe begleichen. Zwei Milliarden Dollar pumpte das Emirat deshalb als erste Maßnahme in das strauchelnde Unternehmen.
Vor gut einem Jahr traf die weltweite Finanzkrise auch das bis dahin prosperierende Emirat Dubai mit voller Wucht. Der Staatsfonds Dubai World konnte nur durch eine zehn Milliarden Dollar starke Kapitalspitze aus Abu Dhabi vor der Pleite bewahrt werden, nach umfangreichen Verhandlungen stimmten die Gläubiger schließlich einer Umschuldung zu. Doch nach jüngsten Meldungen aus Dubai zeigt sich: Die Krise, die in Dubai vor allem eine Immobilienkrise ist, ist noch lange nicht ausgestanden. Denn mit der Dubai Holding steckt nun ein weiterer Staatsfonds in Zahlungsschwierigkeiten.
Rund 12 bis 15 Milliarden Dollar Verbindlichkeiten haben sich bei dem Mischkonzern angehäuft. Größter Problemfall ist offenbar das Tochterunternehmen Dubai Group, ein Finanzdienstleister. Die Dubai Holding soll nun unter staatlicher Aufsicht umstrukturiert werden. Wie die „Financial Times“ berichtet, hat die Regierung zusätzlich zwei Milliarden Dollar Soforthilfe in das Unternehmen gepumpt. Falls notwendig, werde der Staat weitere Mittel in die Holding investieren, sagte Regierungsvertreter Mohammed al-Shaibani der Zeitung.
Die Dubai Holding besteht aus rund 20 Unternehmen der Immobilien-, Finanz-, Gesundheits-, Energie-, Medien- und Tourismusbranche. Sie ist zu fast 100 Prozent in staatlichem Besitz. Bei den Gläubigern handelt es sich laut Shaibani zu gut zwei Dritteln um die gleichen Banken, die bereits von den Umschuldungsmaßnahmen bei Dubai World betroffen waren. Dubais Regierung erhofft sich deshalb ein Entgegenkommen der Kreditgeber. Mit kooperativen Instituten wolle man in Zukunft bevorzugt zusammenarbeiten.
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