Studie zum Tabakkonsum von Jugendlichen in Dubai
von Myriam AlexowitzEine kürzlich herausgegebene Studie der Dubai Health Authority (DHA) ergab das 14,6 Prozent der Schüler in Dubai Tabakprodukte konsumieren. Eltern und Behörden dürfte dieses Ergebnis erschrecken.
Der Tabakkonsum birgt nicht nur Gesundheitsrisiken wie koronare Herzkrankheit, Lungenkrebs, und Schlaganfall, sondern erzeugt auch ein starkes Suchtpotenzial. Wer schon in jungen Jahren mit dem Rauchen anfängt, entwickelt leichter eine starke Abhängigkeit als ein Erwachsener.
Die Durchführung der Umfrage, die von der Tobacco Free Dubai (TFD) Kampagne geleitet wurde, erfolgte zwischen Oktober 2009 und April 2010. Befragt wurden insgesamt 2.457 Schüler im Alter zwischen 11-19 Jahren in den Klassen VII-XII an 32 Schulen, darunter 21 Privatschulen, in Dubai. Die vorläufigen Ergebnisse der Umfrage erbrachten, dass 71 Prozent der tabakkonsumierenden Schüler Zigarettenraucher waren, 10,9 Prozent Shisharaucher, 9,2 Prozent Pfeifenraucher, 1,9 Prozent Zigarrenraucher und 1,1 Prozent Kautabak verwendeten. Als Gründe nannten die Schüler beispielsweise Neugierde, Stress und Imitation von anderen und Gruppendruck.
Besonders auffällig war, dass meist die Kinder Tabak konsumierten, deren Eltern es taten. Dr. Hanan Ali Mubarak Obaid, TFD-Projektleiterin und Leiterin des Nad Al Sheba Health Centre, meinte, dass es für die Eltern sehr wichtig sei, die Aktivitäten ihrer Kinder zu überwachen bzw. deren Tabakkonsum zu überprüfen. Dies sollte nicht allein der Gesundheitsbehörde überlassen bleiben. Viele der Schüler, die rauchten, bekamen erst Ratschläge und Unterstützung in der Raucherentwöhnung Klinik an der Al TWAR. Weiter fügte sie hinzu, dass das TFD-Team gerne bereit sei, Schüler an den Schulen als auch deren Familien zu beraten.
Während der Umfrage wurde mit sogenannten Smokerlyser Tests die Lungenfunktion der Schüler überprüft. Dabei wurde die Konzentration von Kohlenmonoxid in der Ausatemluft gemessen. Die CO - Messung lässt Rückschlüsse zu, wie viel eine Person in den letzten 24 Stunden geraucht hat. Einige der Schüler zeigten auf der Skala den Wert Nr. 3, was als “Gefahrenzone” für Nichtraucher eingestuft wird sowie ein gewisses Suchtpotenzial nach Nikotin zeigt.
Als nächstes wurden die Schüler gebeten, in Pre-und Post-Tests Fragebögen auszufüllen. Zwischen den beiden Sitzungen erfolgte ein Vortrag über die schädlichen Auswirkungen des Rauchens. Ziel war es, ihre Einstellung, ihr Wissen und Handeln bezüglich des Rauchens vor und nach der Bewusstmachung zu untersuchen. Erfahrungen zeigen, dass ein bestehendes Rauchverbot allein nicht zu einer Verhaltensänderung der Schüler führt, sondern nur in Form von Präventionsmaßnahmen wie Aufklärung eine Verhaltensänderung erfolgen kann.
Laut Dr. Hanan Ali Mubarak Obaid erfolgt die TFD-Kampagne über die schädlichen Auswirkungen des Rauchens in verschiedenen Phasen, um unterschiedliche und weite Teile der Bevölkerung abzudecken. Eine der Phasen richtet sich gezielt an Frauenverbände und Hochschulen, wo sie Beratungsdienste anbietet. In einer weiteren Phase der Kampagne werden Mitarbeiter in unterschiedlichen Organisationen sowie in 40 Moscheen in Deira und Bur Dubai kontaktiert. Inzwischen haben auch die PHCs (Primary Healthcare Centres) ihre Richtlinien bezüglich des Tabak-Managements aktualisiert. Es wurden u.a. Raucherentwöhnung Pakete eingeführt und demnächst sollen weitere Entwöhnungskliniken an den Start gehen.
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