Bewegte Momente: Dubais Sportwelt im März (Dubai World Cup)
von Joschka FrechDie ersten beiden Monate des Jahres hatten schon allerhand hochkarätige Veranstaltungen zu bieten. Im März ließ es Dubai sportlich etwas ruhiger angehen. Auf Spitzensport musste aber trotzdem nicht verzichtet werden.
Für den März hatten sich Dubais Sport-Veranstalter wohl etwas Ruhe verordnet. Nachdem sich im Januar und Februar Turnier an Turnier reihte, zeigte sich der Sportkalender im März mit nur einer größeren Veranstaltung entspannter. Diese eine Veranstaltung hatte es aber wieder in sich: Der „Dubai World Cup“, traditionell Ende März ausgetragen, ist das höchstdotierte Pferderennen der Welt.
Die führenden Jockeys und Pferde der internationalen Rennszene fanden sich auf Einladung des Regenten von Dubai, Scheich Mohammed al-Maktoum, auf der Meydan-Rennbahn ein. Unter den Augen des Herrschers lieferten sich die Sportler und ihre Pferde spannende Wettkämpfe. Der als Pferdenarr bekannte al-Maktoum konnte sich am Ende sogar über mehrere Siege von Pferden aus seinem Rennstall Godolphin freuen. In den Millionenrennen „UAE Derby“, „Godolphin Mile“ und „Dubai Sheema Classic“ konnten sich seine eigenen Tiere durchsetzen.
Für den emotionalen Höhepunkt des Turniers sorgte beim abschließenden „World Cup“ dann aber ein japanischer Stall. Mit einem Überraschungssieg ihres Jockeys Mirco Demuro auf Victoire Pisa sorgten die Japaner für einen kleinen Lichtblick im zuletzt arg gebeutelten Japan. Der vierjährige Hengst lag nach dem Start sogar noch an letzter Stelle, arbeitete sich aber während des Rennens bis an die Spitze vor. Komplettiert wurde das tolle Ergebnis noch von Hengst Transcend. Das ebenfalls aus Japan angereiste Pferd konnte sich den zweiten Platz sichern. Sichtlich gerührt erklärte Siegertrainer Katsuhiko Sumii nach dem Lauf: „Ich hatte das Gefühl, das ganze Land hat mich unterstützt.“
Das favorisierte Pferd Twice Over aus England schaffte es hingegen nur auf einen enttäuschenden neunten Platz. Deutsche Jockeys konnten beim „Dubai World Cup“ nicht auftrumpfen, mit guten Platzierungen von Pferden aus deutscher Züchtung konnte aber zumindest der heimische Verband zufrieden sein.
Den Zuschauern wurde also einiges geboten. Da Sportwetten in Dubai verboten sind, sollten der sportlichen Wettkampf auch mehr im Mittelpunkt stehen, als bei Pferderennen üblich. Doch auch am Persischen Golf scheint dies trotz Wettverbot nur bedingt zu gelingen. Das Turnier wird mehr und mehr zu einem Gesellschaftsevent für Besserverdiener. So kritisiert Anja Knabenhans im Internetportal der NZZ: „Der zelebrierte Glamour und der Pomp lassen sich offenbar nicht mehr abschminken.“
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