100 Jahre Hamburg Airport: Emirates gratuliert per A380
von Jannis FrechHamburg hat einen der ältesten Airports der Welt. Dieses Jahr feierte der in Stadtteil Fuhlsbüttel gelegene Flughafen 100. Geburtstag. Ein besonderes Geschenk gab es dafür von Emirates: Der Airbus 380 landete erstmals als Linienflug an der Elbe.
Emirates A380 im Landeanflug auf Hamburg
Strahlende Sonne, sommerhafte Temperaturen und Wochenende: Der Besuch eines Emirates-A380 zum 100-jährigen Geburtstag des Hamburger Flughafens hatte geradezu perfekte Rahmenbedingungen. Und so säumten tausende Besucher die Brücken und Parkhäuser im Anflug der Landebahn 23. Majestätisch langsam schwebte der doppelstöckige Riese über die Stadtteile Langehorn und Fuhlsbüttel ein - ebenso ruhig setzte der mit einem Jubiläums-Sticker versehene Flieger um 13:40 Uhr auf. Der Flughafen begrüßte den ersten A 380-Linienflug in seiner Geschichte standesgemäß mit einer Salut-Fontäne der Feuerwehr. Drei Stunden später hob das größte Passagierflugzeug der Welt wieder ab Richtung Dubai.
Dass Emirates ihr Flaggschiff zu besonderen Anlässen gerne als Gast vorbeischickt (und nebenbei die enorme Werbewirkung dankend mitnimmt), ist nicht neu. Auch Birmingham oder Kuwait durften sich beispielsweise schon über ein A380-Geschenk freuen. Der Geburtstagsflug nach Hamburg hatte aber neben dem großen Flugzeug auch prominente Gäste zu bieten: Emirates-Chef Tim Clark höchstpersönlich saß im Flugzeug, angeblich um einen Termin bei Hersteller Airbus wahrzunehmen. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz und Flughafenchef Michael Eggenschwiler nahmen den Flieger in Empfang. Und auch Spieler des von Emirates gesponserten Hamburger SV waren vor Ort.
Nicht zuletzt war der Besuch aber auch ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Lufthansa. Deutschlands größte Fluggesellschaft, die Passagieren aus Hamburg quasi keine eigenen Langstrecken bietet, sondern sie über ihre Hubs in Frankfurt und München lotst, ist besonders anfällig für die preisbewusste Expansionsstrategie der Golf-Airline mit dem Drehkreuz in Dubai. Regelmäßige Konflikte um Landerechte und Wettbewerbsregeln prägen dementsprechend die Beziehung der beiden Luftfahrtgiganten. Der erst kürzlich aufgelegte zweite tägliche Flug von Hamburg nach Dubai tut da sein übriges.
Die Hansestadt war nach Frankfurt, München und Düsseldorf das vierte (und aufgrund bilateraler Abkommen vorerst letzte) Ziel von Emirates in Deutschland. Die Golfairline testete in Hamburg von 2006 bis 2008 auch eine Weiterführung der Linie nach New York. Weshalb der Flug aufgegeben wurde ist nicht ganz klar, zu wenig (gut zahlende) Passagiere oder mangelnde Frachtkapazitäten am Flughafen sollen aber ausschlaggebend gewesen sein. Seit dem 1. September fliegt Emirates nun immerhin zweimal täglich von der Elbe an den Golf, einmal mittags (Hamburger Zeit) und einmal abends, passend zu den Hauptbetriebszeiten des Drehkreuzes in Dubai.
Angesichts der massiven A 380-Bestellungen von Emirates ist es nur eine Frage der Zeit, wann der Doppelstöcker regelmäßig in Hamburg landen wird. Auch wenn der Flughafen derzeit noch mit der Abfertigung (und vor allem dem Parken) des Riesenfliegers überfordert ist. 90 Exemplare vom Typ A 380-800 hat Emirates geordert, seit der Übernahme der ersten Maschine im Juli 2008 sind 14 weitere Maschinen ausgeliefert worden. Ab Dezember wird München als erstes deutsches Ziel planmäßig mit dem Flaggschiff angeflogen, Frankfurt bekommt derweil einen dritten täglichen Flug. Erste Gerüchte um einen möglichen A 380-Einsatz zu allen deutschen Flugzielen gibt es aber auch schon. Hamburg wird wohl kaum bis zum nächsten runden Geburtstag warten müssen.
Diesen Artikel kommentieren