Al Wasl-Trainer Maradona: Der ganz persönliche Kampf um Meinungsfreiheit
von Joschka FrechEr dominierte im Dezember wieder einmal die Schlagzeilen der arabischen Sportpresse: Diego Maradona, argentinischer Trainer von Al Wasl aus Dubai, wird damit weiterhin seinem Ruf als Skandalnudel gerecht. Seine Äußerungen riefen nun sogar den nationalen Fußballverband auf den Plan.
Das Jahr geht für Diego Armando Maradano wie gewohnt zu Ende: Er macht Schlagzeilen. Der Argentinier vertritt gerne rigoros seine Sicht der Dinge und stieß damit schon als Nationaltrainer seines Heimatlandes auf Gegenwind. Meinungsäußerungen gegenüber Schiedsrichtern und Trainerkollegen brachten den Trainer von Dubais Fußballklub Al Wasl in diesem Monat dann auch ins Visier des Fußballverbandes der Vereinigten Arabischen Emirate.
Anfang des Monats hatte der Verband der VAE einen Spieler von Al Wasl wegen „unangemessenen Verhaltens“ während eines Ligaspiels gesperrt. Maradona witterte wie so oft in seiner Karriere eine Verschwörung gegen ihn und sein Team. Er versprach damals allerdings, mithilfe seiner langjährigen Erfahrung dagegen vorzugehen.
Am Ende des Monats übertrat Maradona dann endgültig die Grenze des arabischen Geschmacks: Er kritisierte seinen Kollegen Cosmin Olaroiu vom Club al Ain für dessen Siegesfeier nach dem Spiel gegen Al Wasl. Da dies in arabischen Ländern als Beleidigung gilt, brummte ihm der Fußballverband der VAE eine Geldstrafe von umgerechnet 2000 Euro auf und sprach eine offizielle Verwarnung aus. Der Argentinier kündigte daraufhin an, unbeirrt weiter Kritik üben zu wollen.
Abgesehen von den Meinungsverschiedenheiten scheint es dem ehemaligen Weltfußballer am Persischen Golf allerdings durchaus zu gefallen. So berichtet Sport1, dass sich der 51-Jährige ein Engagement als Nationaltrainer der Vereinigten Arabischen Emirate vorstellen könne. Ob der Verband Maradonas Anstellung ebenfalls anstrebt ist nicht bekannt. Die Auswahl der VAE wird allerdings seit der Entlassung von Srecko Katanec nur von einem Interimstrainer betreut und verlor seitdem drei Partien.
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