Emirates zieht Bilanz: Umsatz steigt, Gewinn der Airline bricht ein
von Joschka FrechSteigende Kraftstoffpreise sorgen für Gewinneinbruch: Die Fluggesellschaft Emirates konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr zwar Einnahmen und Passagierzahlen steigern, doch der Gewinn sinkt deutlich. Das hat auch Folgen für die gesamte Unternehmensgruppe.
1000. Boeing 777 für Emirates
Wenn die Emirates-Gruppe ihren jährlichen Geschäftsbericht vorlegt, las man zuletzt regelmäßig von Rekordgewinnen und Umsatzsteigerungen. Auf den Umsatz bezogen gilt dies auch für den aktuellen Bericht des Geschäftsjahres 2011/2012, das am 31. März endete. Emirates konnte den Gruppenumsatz für das abgelaufene Geschäftsjahr im Vergleich zum vorherigen Jahr um 17,8 Prozent auf 18,4 Milliarden US-Dollar steigern und erwirtschaftet dabei einen Nettogewinn von 692 Millionen US$. Damit verzeichnete das Unternehmen im vierundzwanzigsten Jahr in Folge ein positives Ergebnis.
Allerdings musste die Fluggesellschaft Emirates, die alleine etwa 90 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen. Mit 17 Milliarden US$ erreichte der Umsatz zwar eine neue Rekordhöhe und konnte um fast fünfzehn Prozent gesteigert werden. Einen Einbruch gab es jedoch beim Gewinn: Um nahezu drei Viertel brach der Profit im Vergleich zum Vorjahr ein, betrug aber immerhin noch 409 Millionen US$. Als Ursache nannte Emirates insbesondere den stark gestiegenen Ölpreis, der bei vielen Fluggesellschaften weltweit im vergangenen Geschäftsjahr zu Gewinnrückgängen oder gar Verlusten führte. Die Airline zahlte 2011/2012 6,6 Milliarden US$ für Kerosin, so viel wie nie zuvor. Zusätzlich hätten auch die Unruhen im Nahen und Mittleren Osten sowie in Nordafrika zu einer Steigerung der Betriebskosten um 24 Prozent geführt, so das Unternehmen.
Positiver fallen wiederum die Passagierzahlen aus: Mit 34 Millionen Passagieren konnte Emirates acht Prozent mehr Personen befördern als im Vorjahr. Entgegen dem Branchentrend konnten auch die Buchungen für die Premium-Klassen gesteigert werden. Zudem wurden elf neue Ziele in das Streckennetz aufgenommen sowie in mehreren Städten weltweit die Kapazitäten erhöht. Emirates-Chef Al-Maktoum geht laut Geschäftsbericht mit „vorsichtigem Optimismus“ in das aktuelle Geschäftsjahr und erwartet eine Gewinnsteigerung. Zudem plant die Airline mit der Auslieferung von 22 neuen Flugzeugen – weitere 232 Maschinen sind bestellt.
Neben der Fluggesellschaft gehören zur Emirates-Gruppe auch noch andere Unternehmen. So zum Beispiel die dnata, einer der größten Dienstleister der internationalen Luftfahrt, der im Bereich Abfertigung und Catering sowie als Reiseagentur tätig ist. Dnata verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn von 220 Millionen US$ und erzielte damit das höchste Ergebnis in der 52-jährigen Unternehmensgeschichte. Zu den Töchtern zählen außerdem die Frachtsparte SkyCargo sowie mehrere im Tourismusbereich angesiedelte Unternehmen.
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