Fußball: Al-Wasl entlässt Trainer Diego Maradona
von Joschka FrechDie Profiliga der Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ist um eine Attraktion ärmer: Der Club Al-Wasl aus Dubai hat seinen Trainer Diego Maradona entlassen. Der Argentinier stand noch bis Mai 2013 unter Vertrag.
Zahlreiche Profifußballer starten nach ihrer Karriere als Spieler auch noch eine Trainerlaufbahn, die von Erfolg gekrönt ist – Diego Armando Maradona gehört (bis jetzt) nicht dazu. Der Argentinier ist ab sofort nicht mehr Trainer von Dubais Profiklub Al-Wasl. Wie der Verein über Twitter mitteilte, wurde der ursprünglich bis Mai 2013 gültige Vertrag gekündigt. Maradona erfuhr von seiner Kündigung im Heimaturlaub.
Der 51-Jährige stand in letzter Zeit häufiger in der Kritik, da er die hohen Erwartungen, die an ihn gestellt wurden, nicht erfüllen konnte. Mit der eindeutigen Vorgabe, einen Meistertitel zu erringen, war der frühere Weltfußballer im Mai 2011 bei Al-Wasl angetreten. Der erhoffte Erfolg blieb allerdings aus: In der Premier Division, der höchsten Spielklasse der VAE, erreichte man unter 12 Mannschaften nur den achten Platz. Lediglich das Finale der Champions League der arabischen Staaten erreichte sein Team. Hier unterlag man aber Al-Muharraq aus Bahrain.
Zwar wurde Maradona zunächst im Amt bestätigt, die Neubesetzung des Vorstandes von Al-Wasl sorgte laut Medienberichten nun aber nach einigem hin und her dafür, dass der Argentinier nicht länger als Trainer des Klubs tätig sein darf. Mitentscheidend waren demnach auch die für Maradona üblichen „Skandälchen“. So legte er sich zum Beispiel Ende 2011 nach Kritik an einem Kollegen sogar mit dem arabischen Fußballverband an.
Als Spieler war Diego Maradona insbesondere für die Boca Juniors aus Argentinien und den italienischen Klub SSC Neapel tätig, mit dem er mehrfach Meister wurde. Außerdem holte er 1986 den Weltmeistertitel mit seinem Heimatland Argentinien. Zusammen mit Brasiliens Ausnahmefußballer Pelé wurde er auch zum FIFA-Spieler des Jahrhunderts gewählt. Seine Trainerkarriere hingegen verlief weniger erfolgreich: Nach Engagements im argentinischen Vereinsfußball wurde er Coach der Auswahl seines Heimatlandes, mit der er 2006 bei der Weltmeisterschaft in Deutschland antrat. Nach dem Aus im Viertelfinale wurde sein Vertrag als Nationaltrainer allerdings nicht mehr verlängert.
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