Die Geschichte von Dubai und den VAE
Die Besiedelung der arabischen Halbinsel soll nach wissenschaftlichen Erkenntnissen im sechsten Jahrtausend vor Christus begonnen haben. Das Klima in der Region war damals noch deutlich feuchter, so dass in dem Gebiet eine Savannenlandschaft mit viel Grün vorlag. Die ersten Menschen dort waren vor allem Schaf- und Ziegenhirten im Inland und Fischer und Muschelsammler an den Küsten.
Etwa 3000 vor Christus wurde das Klima dann sehr viel trockener. Es bildeten sich Wüsten heraus und die Menschen begannen, Siedlungen um Oasen zu errichten. Schon zu dieser Zeit entdeckten die Siedler die Landwirtschaft. So wurden Schatten spendende Dattelpalmen eingesetzt, um nicht so robuste Obst- und Gemüsesorten zu kultivieren. Das Wasser wurde in der Nähe der Oasen durch den Bau von Brunnen gewonnen. Im späten zweiten Jahrtausend vor Christus kamen dann auch innovative Bewässerungssysteme zum Einsatz, wodurch die landwirtschaftliche Nutzung der Wüstenflächen deutlich gesteigert werden konnte. Auch wuchs die Rolle der Kamele. Eingesetzt als Transportmittel sorgten sie für einen erheblichen Ausbau des Handels unter den Oasenstädten.
Etwa 300 nach Christus weitete dann das Persische Reich der Sassaniden seinen Einfluss auch auf Arabien aus. Für die östliche Küstenregion bedeutete dies einen verstärkten Seehandel. Im siebten Jahrhundert folgte dann ein großer Einschnitt in der Geschichte Arabiens. Der Islam setzte sich nach dem Tod des Propheten Mohammeds 632 nach Christus in der Region durch, die Sassaniden wurden vertrieben.
Im Jahre 1095 wird Dubai das erste Mal in einem Buch erwähnt. Man geht allerdings davon aus, dass schon seit längerer Zeit eine Siedlung von Fischern und Perlentauchern an der Stelle des heutigen Dubais existierte.
Im 16. Jahrhunderts entdeckten dann die Portugiesen die Golfregion und die vielen Perlenvorkommen in der Region. Um das Gebiet buhlten fortan auch andere Kolonialnationen wie Holland und Großbritannien.
Im frühen 19. Jahrhundert wurde Dubai noch von dem Emirat Abu Dhabi kontrolliert, konnte sich aber 1833 von Abu Dhabi loseisen. Der Al-Maktoum-Clan übernahm die Macht in Dubai und hat sie auch noch bis heute. Ein zuvor mit England geschlossener Schutzvertrag sorgte allerdings für eine Abhängigkeit, die später 1892 mit dem „Exclusive Agreement“ noch verstärkt wurde. Als Gegenleistung für ein gewisses Maß an Kontrolle über das Emirat sorgte Großbritannien dafür, dass Dubai vor den Türken geschützt war.
Während der Weltkriege im 20. Jahrhundert brach die Absatzmöglichkeit für Perlen dramatisch ein, auch weil die arabische Perle Konkurrenz durch günstigere Zuchtperlen erhielt. Dies bekam auch Dubai zu spüren, und sogar eine Auswanderungsbewegung setzte ein. Die günstige Lage mit nur kurzen Seewegen bis zum Iran sorgte aber dafür, dass Dubai nach dem zweiten Weltkrieg als Handelszentrum wieder an Bedeutung zunehmen sollte. Einen großen Anteil hatten auch die ersten Erdölfunde in Dubai im Jahr 1966. Auch wenn die Vorkommen bei weitem nicht so hoch sind wie in den anderen Emiraten, sicherten sie doch zu Anfang den Wohlstand der Stadt. Eine Neuausrichtung war aber unvermeidlich, so dass die Herrscherfamilie beschloss, aus Dubai ein weltweites Handelszentrum zu machen. Nachdem England Dubai und die anderen Emirate 1971 in die Unabhängigkeit entließ, wurden die Vereinigten Arabischen Emirate bestehend aus Abu Dhabu, Dubai, Adschman, Fudschaira, Schardscha, Ra’s al-Chaima und Umm al-Qaiwain gegründet.
Fortan wurde in Dubai viel Geld aus der Ölproduktion in spektakuläre Bauprojekte, die Infrastruktur sowie in die Tourismusbranche investiert. Bis zum Ausbrechen der Weltwirtschaftskrise 2008 schien die Rechnung auch aufzugehen. Nun aber hat Dubai mit einem großen Schuldenberg zu kämpfen, die weitere Entwicklung des Emirats ist ungewiss.