Experten decken Wasserverschwendung in Dubais Moscheen auf
von Myriam AlexowitzDass der Wasserverbrauch der VAE zu den höchsten der Welt gehört ist allgemein bekannt. Neu ist, dass völlig sorglos mit dem kostbaren Gut in den Moscheen umgegangen wird.

Platz für rituelle Waschung
Da die VAE eine der trockensten Wüstengebiete dieser Welt sind, würde man annehmen, dass hier allgemein besonders sorgsam mit dem kostbaren Gut umgegangen wird. Dass dem leider nicht so ist, deckte kürzlich ein Expertenteam am Beispiel des Wasserverbrauchs in den Waschbereichen von Moscheen auf. Im Auftrag der Abteilung Islamic Affairs and Charitable Activities (IACAD) wurden in drei Moscheen Dubais drei Kameras versteckt. Die Mitarbeiter wollten aus erster Hand erfahren wie die Gläubigen mit dem Wasserverbrauch umgehen.
Vor dem Betreten der Moschee ist es für jeden Muslimen seine heilige Pflicht, sich sein Gesicht, seine Hände und Füße in einem bestimmten Ritual zu waschen. Soweit so gut. Doch die Kameras zeigten, wie viele der Gläubigen die Wasserhähne voll aufdrehten, während sie noch mit dem Ausziehen von Socken und Schuhen oder dem Geplauder mit dem Nachbarn beschäftigt waren. Auf diese Weise rann literweise Wasser unnötig in die Abflüsse. Wenn man bedenkt, dass täglich rund 1.000 Menschen die Moschee besuchen und jeweils etwa drei Liter Wasser hier verbrauchen.
Das Ergebnis schockierte die Auftraggeber. Mohammad Abed Al Wadood, Electricity Projects Supervisor der Abteilung Islamic Affairs and Charitable Activities (IACAD), meinte dass es unverständlich sei, wie viele der Menschen während der Waschung soviel Wasser verschwenden. Dieser unnötig exzessive Verbrauch stehe nicht im Einklang mit ihrem muslimischen Glauben und ihrer Tradition. Das Institut, das sich ansonsten um die Islamische Kultur und die Entwicklung religiösen Bewusstseins kümmert, versuche nun kosteneffiziente Lösungen zu entwickeln, um den Wasserverbrauch während des Wudu (rituelle Waschung im Islam) zu reduzieren.
Mit der Installation von Wasserstrahlreglern, oder ähnlichem ist es aber nicht getan. Das ist Al Wadood auch klar. Das schwerste wird sein, das Bewusstsein der Menschen dafür zu verändern bzw. sie davon zu überzeugen. Ein Grund für das fehlende Verständnis bezüglich des Wasserverbrauchs der Einheimischen liegt vielleicht auch darin, dass sie für den Verbrauch generell nichts bezahlen müssen. Das Wasser gibt es für sie im Gegensatz zu den dort lebenden Ausländern noch gratis.
IACAD hat nun angefangen Flugblätter zu verteilen, die über das Ergebnis informieren. Ferner wollen sie das Filmmaterial in den Schulen und Moscheen vorstellen. Es dürfte ein harter Kampf werden, die Einwohnerinnen und Einwohner an einen sparsamen Gebrauch zu gewöhnen.
Kommentare
1. Hessam K. schrieb am 19. Juli 2010 um 09:24 Uhr:
Das ist eine sehr traurige Realität. Verschwendung ist im Islam verboten und wer den Wasserhahn nicht zudreht, dessen Gebet verliert an Wert.
2. Mehmet Ceyran schrieb am 19. Juli 2010 um 10:35 Uhr:
Völlich richtig. Nur die Menschen tun das nicht um etwas Böses zu tun. Sie müssen aufgekläert werden über die die schlechte Verschwendung und deren Verbot im Islam.
3. sarir schrieb am 19. Juli 2010 um 17:15 Uhr:
Man sollte erwähnen, dass die islamischen Primärquellen, der Koran und die Sunna, direkt die Verschwendung von Gottesgaben verbieten. Der Fachbegriff ist Israf und die welche in begehen sind die Musrifun. Gott liebt nicht die Verschwender. Ein schönes Beispiel sind die vielen türkischen Moscheen in denen bei den Anlagen zur Gebetswaschung über den Wasserhähnen der Vermerk angebracht ist ” Verschwendung ist Haram (Verboten)”.
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