Chinesisch-Sprachkurse und Kulturklassen jetzt in Dubai
von Myriam AlexowitzDubai ist das erste Emirat in der Golfregion, das ein Confucius Institute (CI) beherbergt. Das neue Institut ist in Dubais Universität untergebracht und bietet ab September Sprachkurse in Mandarin sowie dazugehörende kulturelle Workshops an.

Chinesisch Sprachkurse jetzt auch in Dubai
China ist der flächengrößte Staat in Ostasien und mit 1,3 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Erde. Die chinesische Wirtschaft boomt seit Jahren und hat einen großen Anteil an der weltweiten Produktion von Waren und Dienstleistungen. Das Land öffnet sich immer mehr für ausländische Investoren. Laut Dr. Omar Hefni, Präsident der Universität Dubai, wird China auch als Handelspartner immer wichtiger für die Vereinigten Arabischen Emirate. Doch das Problem sind nach wie vor die dortigen Sprachbarrieren. Trotz aller Bemühungen der chinesischen Behörden sprechen nur wenige Chinesen bisher ein gutes Englisch. Die meisten können gar kein Englisch oder höchstens ein paar auswendig gelernte Phrasen aufsagen. Daher ist es besonders für Geschäftsleute von Vorteil, die dortige Landessprache zu lernen und die Partner mit ihren Sprachkenntnissen zu überraschen. Allein die Sprachbemühung, auch wenn es noch etwas unbeholfen oder gar holprig klingen mag, hinterlässt auf den Gesprächspartner auf jeden Fall einen sympathischen Eindruck und wird sich positiv auf die Verhandlungen auswirken.
Mandarin ist die Nationalsprache Chinas (Hochchinesisch) und wird auf dem chinesischen Festland, in Singapur und in Taiwan von über 880 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Auch wenn Chinesisch als sehr schwere Sprache gilt, so besitzt Mandarin eine recht leichte Grammatik. Es gibt zum Beispiel keine Artikel, keine Deklinationen und auch keine Konjugationen. Die größten Herausforderungen der chinesischen Sprache sind vor allem die richtige Betonung und das Erlernen der chinesischen Schriftzeichen.
Um die Sprache und Kultur des Handelspartners besser kennenzulernen, wurde deshalb in Dubai ein Confucius Institute (CI.) in der Universität eingerichtet. Inzwischen gibt es weltweit 500 dieser Institute, so auch bereits in Ägypten und Jordanien. Das Emirat Dubai wird das erste Confucius Institute in der Golfregion beherbergen und außerdem Stipendien für ein Studium in China vergeben.
Ab dem 12. September werden hier fünf verschiedene Sprachniveaus unterrichtet. Jeder Sprachkurs kostet 3.150 Dirham (rund 676.75 Euro). In der Woche wird es drei Unterrichtsstunden geben, und zwar am späten Nachmittag und am Abend. Auf diese Weise können auch Berufstätige die Kurse wahrnehmen. Die Sprache wird mit Hilfe einer speziell von CI entwickelten Computersoftware vermittelt, die den Lernprozess möglichst einfach gestaltet. Die Schüler tippen das Alphabet in den Computer, und automatisch werden die Buchstaben in chinesische Zeichen umgewandelt. Aussprache und Leseübungen werden ebenfalls am Computer geübt.
Laut Dr. Mohayeedin Maxuezhong, Direktor des CI, kann im ersten Sprachkurs der Lernende bis zu 260 Schriftzeichen lernen. Dies ermöglicht ihnen, einfache kleine Sätze in Form von Wort und Schrift zu verfassen. Nach Abschluss aller fünf Sprachkurseinheiten sollten sich die Teilnehmer fließend in Wort und Schrift verständlich machen können.
Chinesische Schulkinder lernen heute ca. 3000 Schriftzeichen in den ersten 6 Schuljahren. Dies genügt zum Lesen von Büchern und Zeitungen. Gebildete Chinesen beherrschen ca. 6000 Zeichen. Im Durchschnitt brauchen chinesische Muttersprachler etwa fünf Jahre um die Grundlagen der chinesischen Schriftzeichen zu erlernen. Wenn man die 3500 am häufigsten gebrauchten Zeichen lernt, kann man immerhin ca. 99,7 % eines Textes lesen.
Neben dem Spracherwerb haben die Teilnehmer außerdem die Möglichkeit die chinesische Kultur mittels Workshops und Kochkursen kennenzulernen. Auch Einblicke in die alternative Medizin wie Akupunktur oder Kampfsportarten wie Kung Fu werden gegeben.
Dr. Mohayeedin Maxuezhong, Direktor des CI meint: „Die Eröffnung des Instituts ist nicht nur ein Angebot, um die chinesische Sprache zu lehren, sondern es soll vor allem eine kulturelle Brücke zwischen China und den Golfstaaten bilden“. Der Austausch über dieses Institut wird einerseits den Einwohnern Dubais die Chance geben, Einblicke in die chinesische Sprache und Kultur zu erhalten. Andererseits eröffnet es aber auch Chinesen die Möglichkeit, die arabische Sprache und Kultur im Land selbst näher kennenzulernen. In Beijing an der Universität für „Foreign Study“ gibt es bereits seit 1994 ein Zentrum für Islamic and Arabic Studies. Shaikh Zayed hatte damals das Projekt initiiert. Die VAE waren das erste arabische und islamische Land, das die Gründung eines Zentrums für islamische Studien in China unterstützte. Mit Gründung des Confuzius Institute in Dubai erfolgt nun ein weiterer Schritt in Richtung Kulturaustausch. Laut Maxuezhong ist das positiv für die sozioökonomische Entwicklung des Landes.
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