Take My Junk - Spenden für eine gute Sache
von Myriam AlexowitzDie gemeinnützige Hilfsorganisation Take My Junk UAE sammelt in Dubai Sachspenden für bedürftige Personen. Die Gegenstände können an bestimmten Sammelstellen abgegeben werden, größere Sachen werden sogar vor Ort vom Team abgeholt.
Statt die alten, ungenutzten oder unerwünschten Dinge einfach wegzuwerfen, sollten die Einwohner Dubais diese besser an die „Take My Junk“ Organisation abgeben. Dadurch entlasten sie nicht nur die Umwelt, sondern bewirken auch noch eine gute Tat. Die bedürftigen Bauarbeiter oder Familien mit niedrigem Einkommen in Ajman können jedenfalls fast alle der Sachspenden gut gebrauchen. Gesammelt werden Dinge wie Elektronikartikel, Möbel, Küchenwaren, Matratzen, Kissen, Bettwäsche, Handtücher, Spielzeug, Fahrräder, Bücher, Konservendosen, Kleider und Schuhe.
Die Organisation wurde 2008 von dem emiratischen Geschäftsmann Faisal Khan gegründet. Ehe er nach Dubai in seine Geburtsstadt wieder zurückkehrte lebte er 30 jahrelang zuvor in Kanada. In den Medien erfuhr er über die schwierige Lebenssituation der süd-asiatischen Bauarbeiter in Nahost. Daraufhin besuchte er ein Arbeiterkamp, um sich mit eigenen Augen Vorort davon zu überzeugen. Die Notlage und Bedürftigkeit der Menschen berührte Faisal Khan emotional so sehr, dass er sich dazu entschloss ihnen zu helfen. Er gründete die Hilfsorganisation „Take My Junk“. Am Anfang fungierte die Organisation noch als Essenszustelldienst für die Arbeiter. Als nächstes wurden auch Reispäckchen in die Arbeiterkamps geliefert, die verschiedene Firmen sponserten.
Eines Tages fiel Faisal Khan auch bewusst auf, wie viel Dinge, die noch gut oder relativ gut erhalten sind, einfach weggeworfen werden. Tausende von Menschen mit niedrigem Einkommen würden sich darüber freuen. Er errichtete darauf ein Sammellager, um die nicht mehr gewollten Gegenstände einzusammeln und dort zu lagern. Seitdem ist Faisal Kahn nun der emiratische Robin Hood. Täglich erhält er dutzende Anrufe von wohlhabenden Expats, die ihre alten Möbel oder Kleider loswerden wollen. Dubai ist eine Transitstadt,- die meisten der hier lebenden Menschen bleiben hier nur für ein paar Monate oder Jahre und kehren dann wieder in ihre Heimatländer zurück. Viele von ihnen ziehen auch mehrmals um und wollen nicht die Sachen ihres Vorgängers in ihrer Wohnung haben. Da bleibt dann viel an Haushaltsgegenständen und Wohnungseinrichtungen zurück. Im Gegensatz zu vielen westlichen Ländern gibt es in den VAE noch zu wenig solcher sozialen Einrichtungen. Somit hat Faisal und sein ehrenamtliches Team immer alle Hände voll zu tun. 15 Stunden täglich fährt er in Dubai mit seinem Toyota SUV plus Anhänger herum, um die Güter abzuholen. Sie haben nun inzwischen vier LKWs bekommen, um die hohe Nachfrage abzudecken. Da der Transport auch Unkosten verursacht, d.h. pro LKW Dh 200 (ca. 42 Euro) bis Dh 300 (ca. 63 Euro) werden auch gerne Geldspenden vom Team entgegengenommen.
Größere und schwere Gegenstände wie Kühlschränke oder Möbel werden kostenfrei von den Take My Junk Mitarbeitern von zuhause oder vom Büro abgeholt. Elektroartikel wie Handys, Radios, Laptops können inzwischen in 28 Eros Elektronik Filialen in den VAE abgegeben werden. Für Artikel wie Taschen, Kleider, Schuhe, Bettwäsche ist der Pastels Hair Salon an der Al-Wasland und Manara Road eine Anlaufstelle.
Im Take My Junk-Warenlager in Ajman werden die Sachen dann erstmal zwischengelagert. Mehrmals im Monat verteilt Faisal und sein Team die Güter kostenfrei oder für eine nominelle Gebühr an die Bauarbeiter oder an bedürftige Beduinenfamilien. Wenn Faisal zur der Ajman Moschee fährt und dort auf dem Gelände beispielsweise Handtücher, Schuhe und Kleider ausbreitet, kommen die jungen Männer aus Bangladesch, Indien und Pakistan nur so in Scharen angelaufen. So gut wie alles findet einen glücklichen Abnehmer. Kaputte Waren werden von der Organisation entweder recycelt oder auf umweltfreundliche und sichere Weise entsorgt.
Einige der nahezu neuwertigen Sachspenden meist Elektroartikel oder Möbel versucht Faisal hingegen zu günstigen Preisen zu verkaufen, um mit den Einnahmen Lebensmittel für die Bedürftigen zu organisieren. So konnten unter anderem diesen Ramadan rund 10.000 Iftar -Mahlzeiten an die Bedürftigen austeilen zu können. Mehr Informationen gibt es unter: www.takemyjunkuae.com.
Diesen Artikel kommentieren